Die Lebensformen werden immer bunter und vielfältiger – Ob mit oder ohne Trauschein, ob kinderlos, alleinerziehend oder Patchwork: sie alle sollten die Altersabsicherung sowie die Vermögensnachfolge unbedingt selbst in die Hand nehmen und eine solide Finanzplanung als Lebensgrundlage erstellen
In Deutschland gibt es viel Freiraum für individuelle Lebensstile und -formen. Die traditionelle Form des Zusammenlebens war bisher die Familie, sie bekommt jedoch zunehmend neue Facetten. Laut Statistischem Bundesamt wächst in Deutschland derzeit fast jedes dritte Kind in sogenannten alternativen Lebensformen auf. Hierzu gehören Alleinerziehende ebenso wie beispielsweise Patchworkfamilien. Und immer häufiger kommt es vor, dass Mutter und Vater nicht miteinander verheiratet sind.
„Diese neuen, bunten Facetten des Zusammenlebens sind in der Gesellschaft zum Glück weitgehend akzeptiert. Sie bringen jedoch bei finanziellen Fragen einige Herausforderungen und Fallstricke mit sich“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Denn jede der genannten Lebensformen ist anders. Anders in der Zusammensetzung, anders in ihrer Entstehungsgeschichte und anders in ihrem Familienleben. „Was für alle jedoch gleichermaßen gelten sollte, ist das Bewusstsein, sich und die Kinder frühzeitig abzusichern und für das Alter vorzusorgen“, empfiehlt Prof. Tilmes.
Vorurteile und feste Überzeugungen können wichtige finanzielle Ziele blockieren oder gefährden – Die Finanzplanung bindet deshalb immer stärker psychologische Aspekte und wissenschaftliche Erkenntnisse in den Beratungsprozess mit ein – Über den Mehrwert einer professionellen Finanzplanung informiert der World Financial Planning Day am 9. Oktober
In der Finanzwelt geht es nicht nur um Daten, Charts und Analysen. Oft hat die Psychologie, das heißt fest verankerte Überzeugungen, Vorurteile und Verhaltensweisen, einen viel größeren Einfluss auf Anlageentscheidungen – und das in der Regel zum Nachteil des Anlegers. Beispiele für irrationales und emotionales Verhalten gibt es viele. Ob selektive Wahrnehmung, Selbstüberschätzung, Herdentrieb, Home Bias oder die Verlustaversion, die besagt, dass man Verluste nahezu doppelt so intensiv erlebt wie vergleichbare Gewinne. Viele unterschiedliche psychologischen Faktoren spielen eine Rolle. Auch deshalb wird der Einfluss der Psychologie in der Finanzplanung immer größer. Sie entwickelt sich zunehmend zu einer wichtigen Teildisziplin in diesem Bereich.
Ob Altersvorsorge, finanzielle Absicherung oder Handeln an der Börse: Gefühle bestimmen maßgeblich unsere Entscheidungen – Besser beraten sind Verbraucher mit einem professionellen und rational agierenden Finanzplaner – Der World Financial Planning Day am 9. Oktober vermittelt Finanzwissen und informiert über den Mehrwert einer langfristigen Finanzplanung.
Angst, Gier, Euphorie und Selbstüberschätzung – das sind nur einige Emotionen, die beim Thema Finanzen immer wieder auftauchen und den Zielen der Verbraucher im Wege stehen. Untersuchungen zeigen, dass das Repertoire an möglichen Denkfehlern und Fehlverhalten nach wie vor groß ist. „Insbesondere Privatanlegern fällt es in dieser komplexen Finanzwelt sehr schwer, den Überblick zu bewahren und sich nicht von ihren Gefühlen leiten zu lassen“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Um möglichst rational bei der Geldanlage zu agieren, empfiehlt Tilmes: „Die Zusammenarbeit mit einem Finanzplaner kann den Blick des Verbrauchers entscheidend schärfen.“
Ob Unfall oder Krankheit: Jeder vierte Arbeitnehmer wird statistisch gesehen berufsunfähig – Es drohen finanzielle Einbußen und hohe Folgekosten – Der Schutz der eigenen Arbeitskraft sollte nach Ansicht des FPSB Deutschland deshalb speziell für jüngere Frauen und Männer oberste Priorität haben
Was zählt für Frauen und Männer hierzulande zu den wichtigsten Absicherungen? Klar, dazu gehört die Privathaftpflichtversicherung, die die Kosten für alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden übernimmt. Gleich danach kommt aber schon der Schutz gegen Berufsunfähigkeit. Denn der Verlust der eigenen Arbeitskraft nach Krankheit oder Unfall bedeutet in der Regel deutliche Einkommenseinbußen bis hin zur Bedrohung der Existenz.
Trotz allem sind immer noch sehr viele Bundesbürger ohne den entsprechenden Schutz. Für Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland), ist das ein großes Versäumnis. „Die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, ist statistisch gesehen sehr hoch. Untersuchungen zufolge wird jeder Vierte im Laufe seines Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig“, erläutert Tilmes.
ELTIFs ermöglichen einfacheren Zugang zu Anlageklassen wie Private Equity oder Infrastruktur – Doch Berater und Investoren sollten bei der Auswahl wichtige Fallstricke und Risiken beachten
ELTIF: 5 Buchstaben sind es nur, doch sie versetzen Teile der Finanzbranche in Auffuhr. Mit diesem Anlagevehikel namens European Long-Term Investment Funds können angeblich nun auch private Anleger wie die Profis investieren. Die Ratingagentur Scope titelt ihre neue Studie über ELTIF denn auch reißerisch: „Eine neue Zeitrechnung“. Und die Zahl der Produkte nimmt entsprechend stetig zu, viele Anbieter springen auf den Zug auf und bringen die Vehikel auf den Markt.
ELTIFs gehören zu den sogenannten Alternativen Investmentfonds. Das Anlagevehikel wurde geschaffen, um langfristige Investitionen in die europäische Realwirtschaft zu fördern. Mithilfe der regulierten Langzeitfonds sollen illiquide Kapitalanlagen für Privatanleger besser zugänglich werden. Insbesondere verschaffen die ELTIFs ein reguliertes, depotfähiges und transparentes Vehikel, was sie für Privatanlegen geeignet macht. Dazu zählen etwa Private Equity, Infrastruktur, andere Sachwerte wie Windkraftanlagen oder Private Debt. Zwar hat die Europäische Union bereits 2015 das Fondsvehikel zugelassen, doch Anfang 2024 haben die Beamten in Brüssel das Regelwerk reformiert, wichtige Einstiegshürden gesenkt und so die Euphorie entfacht. Denn die überarbeitete Verordnung ermöglicht nun Privatanlegern einen deutlich einfacheren Zugang zu solchen Produkten. Die Beimischung von Privatmarktfonds kann zu einer höheren jährlichen Rendite und einer geringeren Volatilität führen.
Immer wieder kommt es vor, dass jemand aus unterschiedlichen Gründen plötzlich eine größere Summe zur Verfügung hat – Für die meisten Menschen ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden, was man damit anfangen soll – Finanzplaner können helfen, den individuell passenden Weg zu finden
Es kann viele Gründe geben, warum jemand zu einem größeren Geldbetrag kommt. Zum Beispiel eine unerwartete Erbschaft, eine vorzeitige Schenkung, die Auszahlung einer Lebensversicherung oder eine größere Abfindung. „Häufig, so meine Erfahrung, verunsichert das zunächst viele Menschen, vor allem wenn der Geldzufluss überraschend geschieht“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Denn tatsächlich gibt es zahllose Möglichkeiten, was man alles damit machen kann. Die Palette reicht von der Erfüllung persönlicher Wünsche wie eine große Reise oder ein neues Auto, über die Investition in eine Wohnung oder ein Haus, den Umbau oder die Renovierung einer bereits bestehenden Immobilie bis hin zur Geldanlage für die eigene Altersvorsorge, für den vorgezogenen Ruhestand oder den Nachwuchs, um nur einige Beispiele zu nennen.
Mithilfe der sogenannten Güterstandsschaukel können Ehepartner untereinander Vermögen übertragen und dabei die Zahlung einer Schenkungssteuer verhindern. Doch es kommt auf die richtige Vorgehensweise an.
Erbschaftssteuer zu zahlen, kann bisweilen ganz schön ins Geld gehen. Deshalb kann eine vorzeitige Vermögensübertragung eine gute Alternative sein, und das nicht nur an die nächste Generation. Auch innerhalb einer Ehe ist dieser Weg denk- und machbar. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es eine sogenannte erbschaftsteuerliche Schieflage gibt, weil etwa das Vermögen – zum Beispiel wegen eines Unternehmens- oder Immobilienverkaufs – überwiegend bei einem der Ehepartner angesiedelt ist.
Unentgeltliche Vermögensübertragungen zwischen Ehegatten unterliegen grundsätzlich der Schenkungssteuer – zumindest soweit sie den Ehegatten-Freibetrag von 500.000 Euro übersteigen und es sich nicht um die Übertragung des „Familienheims“ handelt.
Im Alter stellt sich bei Immobilienbesitzern die Frage, was sie mit ihrer Immobilie tun sollen – Naheliegend ist zwar die Aufnahme in die Erbmasse oder eine Schenkung, eine Alternative kann aber auch der Verkauf an den Nachwuchs sein – Diese Lösung bringt nämlich allen Beteiligten Vorteile
Nach Berechnung der Bundesbank werden derzeit jährlich Vermögenswerte im Wert von rund 400 Milliarden Euro an die nächste Generation weitergegeben, fast die Hälfte davon sind Immobilien. Und auch wenn die Immobilienpreise zuletzt etwas gefallen sind, so sind sie davor, in der Phase der extrem niedrigen Zinsen, doch auch kräftig gestiegen. Zudem sollten Immobilienbesitzer beachten, dass seit Anfang vergangenen Jahres neue Regelungen bezüglich der steuerlichen Bewertung von Immobilien gelten. Da sich deren Wert nun am tatsächlichen Verkaufswert orientiert, gehen Schätzungen davon aus, dass dadurch der zu versteuernde Wert in manchen Fällen um 20 bis 30 Prozent steigt.
Qualifizierungsprogramm der Sparkassen-Finanzgruppe® zur Vorbereitung auf CFP®-Zertifizierung durch FPSB Deutschland akkreditiert
Die Zertifizierungen des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) gelten als die Referenz für erstklassige und gesamtumfassenden Qualifikationen von Finanzdienstleistern. Mit vier Ausbildungsträgern hatte der FPSB Deutschland bisher bereits eine Zusammenarbeit im Financial Planning geschlossen. Nun kommt mit der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management GmbH (HFM) ein weiterer hochrangiger Partner hinzu. Ihre Heimat hat die private, staatlich anerkannte Fachhochschule mit Sitz in Bonn in der Sparkassen-Finanzgruppe®. Die Bildungsangebote stehen grundsätzlich jedoch allen Interessierten offen.
Zahl der in Deutschland zertifizierten Finanzplaner wächst beständig – Als Zertifizierungsorganisation vergibt der FPSB Deutschland international etablierte Zertifikate – Gütezeichen für Exzellenz in der privaten Finanzplanung
Finanzberatung gibt es hierzulande in vielen unterschiedlichen Ausprägungsformen. Ein wichtiges und für Verbraucher sehr hilfreiches Gütesiegel, um eine ganzheitliche und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Beratung zu erkennen, bieten die Zertifizierungen durch den Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Im Rahmen einer Feierstunde in Frankfurt hat der FPSB Deutschland am Freitag insgesamt 127 neue Zertifizierungen vergeben.